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Eiskalter Hund

Oliver Kern

Eiskalter Hund

Heyne Verlag

Taschenbuch

9,99€

ISBN: 978-3-453-43869-9



Unglaublich, dieser Oliver Kern.

Tut exakt das, wovor ich alle Autoren in meinem Dunstkreis immer warne: "Tötet bitte keine Tiere! Und wenn es dann schon sein muss, auf keinen Fall, niemals, einen Hund!"

Und dann bietet mir dieser Mensch ein Rezensionsexemplar an, das gleich mit einem toten Hund beginnt. Und was mache ich? Ich grinse beim Lesen und hab Spass! Wie der Autor das geschafft hat?

Dazu später mehr.

Hauptakteur Fellinger ist Lebensmittelkontrolleur. Wider Willen, denn eigentlich wollte er Polizist werden, was leider durch einen erblich bedingten Schaden im Knie nicht möglich war.

Somit fristet er in einer Kleinstadt in der bayrischen Provinz sein Dasein, kontrolliert und brummelt , was das Zeug hält.

Doch dann die Wendung. Die schwarze Soße, wegen der er ins China-Restaurant geschickt wird, ist völlig in Ordnung- der tote Hund am Haken im Kühlhaus allerdings ganz und gar nicht!

Und das verschwundene Frauchen des Hundes noch viel weniger.

Da die örtliche Polizei nicht viel auf diese Umstände gibt, sieht sich Fellinger genötigt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

 

Tja, man merkt es, glaube ich, schon in meiner Zusammenfassung, das ich dieses Buch sehr mag. Und den Oliver Kern und seinen Schreibstil auch. Trotz des toten Hundes. ;-)

 

Dieser Fellinger ist einfach klasse und ist mir von Seite 1 an direkt ans Herz gewachsen. Grantig, sarkastisch bis zum Umfallen, ein Dickschädel sondergleichen und mit einem Humor ausgestattet, den ich liebe.

So fährt er z.B. ab und an mal auf den Parkplatz eines Restaurants, der von der Küche aus einsehbar ist, beobachtet, wie dort beim Anblick seines Autos helle Panik und hektische Betriebsamkeit ausbrechen...und wenn dann alle umeinander wuseln wie die Irren, dann lässt er grinsend den Wagen an und fährt heim. :-D

Wenn allerdings offenbar etwas im Argen ist, so wie beim Verschwinden von Beavers Frauchen- ja, der eiskalte Hund hat auch einen Namen, die Chinesen haben nämlich das Halsband aufgehoben-  dann ist mit Fellinger absolut nicht zu spassen.

Da kann ihm Kumpel und Ortspolizist Lechner 1000mal erzählen, das die Vermisste in Urlaub ist- wenn Fellingers Spinnensinn klingelt und es zwischen den Schulterblättern juckt, dann stimmt da was nicht. Und dann lässte er sich auch nicht aufhalten und ermittelt. Konsequent, auf die ihm eigene, etwas unkonventionelle Art. 

Ich hatte einen Mordsspass beim Lesen dieses Buches. Die Charaktere sind herrlich dargestellt, die Handlung witzig und spannend zugleich. Und das eingebaute Bayrisch ist mir kaum aufgefallen, es passte einfach. (Wenn man Bayer mit Nachnamen heisst, sollte sowas eh zum Repertoire gehören;-) ) Falls jemand doch darüber stolpert, ist vorsichtshalber am Ende des Buches noch ein Glossar eingebaut, wo man nachschlagen kann.

Ich kann Euch dieses Buch wärmstens empfehlen, es verspricht spannende Unterhaltung mit jeder Menge Spaß und einer ordentlichen Portion Lokalkolorit. Ab in den Buchladen mit Euch!

Ich freue mich selber schon wie narrisch auf Fellingers nächsten Fall, den ich mir am Erscheinungstag umgehend zu Gemüte führen werde!


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Kommentare: 1
  • #1

    Oliver (Freitag, 11 Mai 2018 15:03)

    Lieben Dank für die wunderbare Rezension!
    LG
    Oliver