Winnetou 3-Eine Bloggerin auf Winnetous Spuren

Wie im letzten Beitrag geschrieben, suchte ich nun nach dem letzten Detail, das mir noch fehlte, um den Beitrag zum Thema Winnetou auf die Füße zu stellen. Während ich am Frühstückstisch saß und mich auf das herannahende, lange Wochenende freute, an dem ich dann endlich Zeit für ausgiebige Arbeit am Blog haben würde, um meinen Beitrag zu schreiben, surfte ich im Internet vor mich hin.

Und stolperte über eine Fanseite von Jean-Marc Birkholz. Klickte mal hier und mal dort...und da war es! Das letzte Puzzleteil, das mir noch fehlte!

Eine Winnetou Lesung. Am kommenden Wochenende. Vom Veranstaltungsort, Lautzenbrücken, hatte ich zwar noch nie etwas gehört, aber die Postleitzahl ließ mich ahnen, das es nicht allzu weit weg sein konnte. Google Maps befragt: 1:20 h, das ging. Okay, der Plan stand, die Karte war flugs bestellt.

Am Tag der Veranstaltung habe ich dann erst noch gehadert. Es goss wie aus Eimern und ich hasse es, bei Regen zu fahren. Aber irgendwas sagte mir: Fahr!

Was soll ich sagen- ich bin froh, das ich es getan habe!

Seit dieser Lesung weiß ich, das die Hoffnung nicht verloren ist. Es gibt sie noch, die Kinder, die Karl Mays Bücher kennen (und das sehr gut!) und lieben.

Und noch etwas weiß ich: das ich mächtig etwas verpasst hätte, wenn ich nicht zu dieser Lesung gefahren wäre. Es war ein genialer, witziger Abend, Jean-Marc liest klasse und das war ganz sicher nicht die letzte Lesung von ihm, die ich besucht habe!

Die Location, das Dorfgemeinschaftshaus von Lautzenbrücken war recht gut zu finden, ein freier Parkplatz auch, da ich sehr früh war. Da stand erst ein Auto. Beim Blick auf's Kennzeichen musste ich dann lachen- es war der Meister selbst, neben dem ich zielsicher mein Auto abgestellt hatte. Netter Zufall! :-D So konnte ich mich dann aber wenigstens sofort mal persönlich vorstellen, wir kannten uns ja bisher nur von Facebook.

Es dauerte recht lange, bis dann noch ein paar Leute eintrudelten- und zu meiner Erleichterung bekannte Gesichter, ich war mir bis dahin etwas einsam vorgekommen. So konnte ich dann in Begleitung ins DGH gehen. Die Lesung fand in einem kleinen, modern gestalteten Raum statt, meine Eintrittskarte bekam ich von eben jenem Bürgermeister, der mich in der Woche noch angerufen hatte, da seine Antwortmail auf meine Ticketanfrage offenbar in meinem Spamfilter hängen geblieben war. Ich hab mich gleich wohl gefühlt, nette Leute, kleine Runde- das passte schonmal.

Und während nach und nach die anderen Besucher eintrudelten, hatte ich noch ein dickes "Deja vu". Einer der jungen Lesungsgäste hatte ein Geschenk, das er Jean-Marc geben wollte, während dieser noch mit einer Frau im Gespräch war. Wie der junge Mann da stand und darauf wartete, das er bemerkt wurde...ich merkte, wie ich plötzlich einen Kloß im Hals hatte.

Vor 40 Jahren stand eine 7-jährige genau so vor Winnetou. In Elspe, auf dem Vorplatz vom Saloon. Auch dieser Winnetou unterhielt sich mit einer Dame, bis er schüchtern am Ärmel gezupft wurde und ein kleines Mädchen ihn um ein Autogramm bat. Die Antwort: " Aber sischer!" und das Lächeln werde ich nie vergessen. Denn die 7-jährige war ich und der Winnetou war Pierre Brice. Und ich von diesem Tag an glühender Fan.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich hab's noch immer und hüte es wie einen Schatz. <3

Die Ähnlichkeit der Situation hat mich total berührt.

Und alle Kinder, die dabei waren, haben mich beeindruckt. Egal, welche Fragen zur Geschichte, zu Details und Begriffen Jean-Marc stellte, mindestens ein Kind kannte die Antwort. Die waren sowas von im Thema, das es eine Freude war! Es gibt sie also doch noch, die jungen Karl May Leser und Leserinnen! Irgendwo mal über  Winnetous Geschichte gestolpert, sei es als Bühnenstück, sei es als Film oder bei einer Lesung in der Schule, und neugierig geworden.

Sorry für die nicht ganz so tolle Qualität der Fotos- das war der erste Einsatz meines neuen Handys... :-(

 

Für nächstes Jahr habe ich im Übrigen vorgesorgt. Wenn ich mich wieder über Kinder hinter mir ärgere, werde ich tiiiiief einatmen, bis 99 zählen und daran denken, das vielleicht genau diese kleine Nervensäge doch irgendwann mal ihre Nase in ein Karl May Buch stecken wird . Und- dank der netten Unterstützung des Karl May Verlages- werde ich eine "Der Schatz im Silbersee" Leseprobe nach hinten reichen und sagen : "Lies doch mal ein Karl May Buch!". Ich werde lächeln dabei. Vielleicht etwas bedrohlich lächeln. Aber lächeln. ;-)

Ja, die Bücher sind "alt". Die Sprache für heutige Zeiten etwas gewöhnungsbedürftig. Aber das, worum es z.B. In den drei Büchern um Winnetou geht, ist immer noch brandaktuell!
Konflikte zwischen Kulturen, Habgier, Ehrlichkeit, Freundschaft, unfaire Behandlung und wie man damit umgeht...das alles ist heute so aktuell wie zu Karl Mays Zeiten. Und ganz nebenbei kann man sich beim Lesen in eine ganz andere Welt voller Abenteuer begeben. 
Ich habe die Bücher als Kind geliebt und lese aktuell gerade nochmal Winnetou 1 als Ebook.
Wer einen Kindle hat, kann übrigens Karl Mays gesammelte Werke, sämtliche Bücher, für gerade einmal 0,99 € erwerben- somit kann es am Preis auch nicht scheitern. Also hopp, in die Bücherei, den Buchladen,
ins Internet- ganz egal,aber lest es!

Am schönsten sind natürlich immer noch die Ausgaben vom Karl May Verlag. :-)


Fotos der Bücher und Leseproben veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Karl May Verlag Bamberg

 

Fotos der Lesung veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung

des Veranstalters, basaltKULTUREN.

Hier geht es zur Homepage und hier zur Facebook Seite.

Wer in erreichbarer Nähe wohnt, sollte die Veranstaltungen dort mal im Auge behalten !

 

Und wer mehr über Jean-Marc Birkholz erfahren möchte, hier geht es zu seiner Homepage.

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