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Ich musste sie kaputtmachen

Stephan Harbort
Ich musste sie kaputtmachen
Taschenbuch
384 Seiten
9,99 €

Ebook
8,99
Ein neues, signiertes Buch von Stephan Harbort ist immer ein Grund zur Freude.
Dieses war aber auch ein Grund, sich auf der morgendlichen Hunderunde immer wieder umzuschauen, ob nicht irgendwo jemand lauert. Und ein Grund für einige nachdenkliche Momente. 
Was macht einen Menschen zum Mörder? Kann man verhindern, das jemand seinen Trieben erliegt? Wenn jemand sich früh genug gekümmert hätte, könnten dann die - vermutlich 14- Opfer noch leben?
Oder wäre Joachim Kroll so oder so zum " Jahrhundert-Mörder" geworden? 
Fragen, die man sich unweigerlich beim Lesen dieses packenden Sachbuches stellt.
Stephan Harbort erzählt Joachim Krolls Geschichte vom ersten Mord bis zur Verurteilung sehr sachlich und fundiert, ohne aus ihm ein" Monster" zu machen. Wer reißerische Geschichten sucht, ist hier falsch. Wer sachliche Berichte mag, liegt goldrichtig.
Wäre das Buch ein Thriller, würde ich es als unglaublich spannend und fesselnd bezeichnen. Allerdings habe ich es mit gemischten Gefühlen gelesen, da ich wusste, all das, was ich da lese, ist wirklich so passiert. 
Der nette, etwas verschlossene Typ von nebenan hat grausame Morde begangen, Angehörige haben tatsächlich um die Opfer gebangt und getrauert, die Polizei tappte im Dunkeln.
Was im Roman das ist, das wohlige Spannung erzeugt, bringt den Leser hier zum Erschauern. 
Ich vergleiche das mit Fernsehkrimis und "Aktenzeichen XY". Krimis und Thriller sehe ich für mein Leben gerne, "Aktenzeichen XY" halte ich kaum aus, denn da werden wahre Begebenheiten gezeigt. 
Wer sich für Serientäter und ihre Geschichte, fachlich fundiert und sachlich erzählt, interessiert, dem sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt. Aber wie gesagt, es ist nicht unwahrscheinlich, das das Lesen ein wenig paranoid macht. Und nachdenklich...

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