Wenn man eine Reise tut...

 ...ist man bei RĂŒckkehr knatzkaputt. 😃
Davon können Marion und ich heute ein Lied singen. Mann, bin ich mĂŒde! 
Gleichzeitig betrachte ich glĂŒcklich die Mitbringsel des gestrigen Tages und freu mich. 
Klar, es war anstrengend-aber schön war's auch und ich wĂŒrde es jederzeit wieder tun! 
Geboren wurde die Idee zum gestrigen Ausflug prinzipiell schon wÀhrend der Buchmesse. Jo, Marion und ich waren uns einig, das es viel zu wenig ist, sich nur einmal im Jahr zubtreffen. Zumal auf der Messe auch nicht so wirklich viel Zeit zum Schwatzen ist. 
Irgendwas musste uns einfallen. 
Als Jo dann die AnkĂŒndigung zu Ihrer Lesung am 19.11. veröffentlichte, fing meine "innere Orga- Fee" (  ;-) kleiner "Insider") an zu grĂŒbeln.
Die Lesung fand in Hirschberg-Leutershausen statt, nahe Jos Heimatort. Also wĂ€re sicher ein bisschen Zeit zum quatschen, sie hatte es ja nicht weit. Aber was fĂŒr ein Wochentag war das? Ein Samstag. Wie praktisch. Gleich mal Google konsultieren... etwas ĂŒber drei Stunden Fahrzeit. Gut machbar, aber Übernachtung sinnvoll. 
Ich hörte mein Girokonto laut aufstöhnen. Autsch. Die diversen Reisen dieses Jahres waren schon etwas mehr, als gut fĂŒr mich und meine Finanzen gewesen war. Andererseits...so eine Gelegenheit...ich wollte mir das nicht entgehen lassen!
Als ich dann ein unschlagbar gĂŒnstiges Hotel fand, war alles klar. Ich habe gleich gebucht, denn bei dem Preis war mir klar, das Marion sicher auch keine Gegenargumente anbringen wĂŒrde. Und so war es dann auch. Das MĂ€delswochenende stand. Juchhuuuuuu! 
Als der Tag dann gekommen war und um 7 Uhr frĂŒh mein Wecker klingelte, hielt sich meine Freude erstmal in Grenzen. 
Es war frĂŒh, es war noch dunkel und ich war vor der ersten Tasse Kaffee draußen. Mmpf. Beware of the beast!
WĂ€hrend Vico im heller werdenden Morgenlicht den Spaziergang genoss und die vorhandenen PfĂŒtzen inspizierte, hellte sich meine Laune nur langsam auf.
Viel. Zu. FrĂŒh. Kaffee! 
Zum GlĂŒck konnten einen heiße Dusche und mehrere Tassen Kaffee den Grinch dann doch noch in eine fröhliche, reiselustige Anja verwandeln. :-)
Um viertel nach neun ging es los. Patenkind samt Mutter ( meine "Blogfotografin" Claudia) einsammeln, die zwei am Stall absetzen, Navi programmieren, Marion einsammeln. 
Um 10:22 war ich bei ihr, und ab gings Richtung Autobahn. GlĂŒcklicherweise kamen wir super durch. Zwar viele Baustellen, aber keine Staus und auch von Regen blieben wir verschont. 
So trafen wir um 13:14 ( ganz exakt, mein Handy sagt, um die Zeit ist das Selfie entstanden!) am Hotel Hirschberg ein. Und ich war schon wieder mĂŒde, wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann. :-D
Das Hotel wartete mit dem Charme der Achtziger Jahre auf und ich hatte sehr schnell eine Ahnung, die spĂ€ter noch bestĂ€tigt wurde. Dieses Hotel wird bevorzugt von Arbeitern auf Montage frequentiert. OsteuropĂ€ische Sprachen herrschten vor. Was mir prinzipiell nix macht - aber sonderlich schick war es hier nicht. Na, egal, es war nur fĂŒr eine Nacht und gĂŒnstig. Abhaken. Koffer aufs Zimmer und herausfinden, wo es was zu futtern gab. 
Herr Google fand einen Chinesen in nĂ€chster NĂ€he, zu dem wir dann auch fuhren. Wurde Zeit, meine "innere Diva" begann, mit den ZĂ€hnen zu knirschen. Wenn der Hunger zu groß wird- na, ihr kennt das aus der Werbung. :-)
Im Restaurant gab es nicht nur sehr schöne Tische, sondern auch leckeres Essen in ordentlichen Portionen. Perfekt! 
Nur die Arme Marion hatte wieder zu leiden. Jetzt habe ich nicht mehr gequengelt, weil ich Hunger hatte, sondern weil ich pappsatt und sehr, sehr mĂŒde war.
Manchmal kann ich furchtbar gut quengeln- und gestern war so ein Tag. ;-)
Viel Zeit blieb dazu allerdings nicht. Es galt, das Auto am Hotel abzustellen und die BĂŒcherei zu suchen. 
Wie immer nahmen wir einen Umweg, das ist schon eine liebgewonnenen Tradition bei unseren StĂ€dtereisen. Den direkten Weg nehmen kann ja jeder. Trotzdem fanden wir den Ort des Geschehens recht zĂŒgig. 
Ein bisschen stöbern in der Buchausstellung, dann betrat Jo den Raum. 
So schön, sie zu sehen! Gleich besetzten wir gemeinsam einen Tisch, tauschten Mitbringsel aus, tranken Kaffee, knabberten Kekse und schwatzten ausgiebig, bevor die Lesung losging.
Dazu kamen noch Jacqueline von "BookRevolution" - wieder eine Bloggerin live kennengelernt, wie fein! - und Birgit, eine Bekannte von Jo Berger. War eine wirklich schöne Runde, hat Spaß gemacht, so zusammen zu sitzen. 
Jo Berger mit Anett Kalisch, die ich bisher auch nur virtuell kannte.

Dann ging die Lesung los, und auch die war klasse. Jo las zuerst aus "Mit Mandelkuss und Liebe" und anschließend aus ihren neuen Roman, einem Gemeinschaftsprojekt mit Andrea Bielfeldt, " Manhattan MillionĂ€r", das am 1.Dezember erscheint.
Beide Geschichten gewohnt humorvoll und einfach wunderbar- ich liebe Jos "Schreibe" sehr, das dĂŒrfte regelmĂ€ĂŸigen Lesern meines Blogs bekannt sein. Und ihr Projekt mit Andrea Bielfeldt durfte ich testlesen und kann Euch nur sagen: Wer auf Humor und Herz steht, sollte den 1.Dezember unbedingt im Auge behalten und zuschlagen! Mehr darf ich nicht verraten, sonst mĂŒsste ich Euch anschließend töten ;-)  :-D


Der wunderbare Tag endete nach der Lesung noch in trauter Runde in einem echt schönen Restaurant, dessen Namen ich Schussel vergessen habe. Es ist in der NĂ€he des "Miramar", das mit seiner nĂ€chtlichen Beleuchtung absolut irre aussieht und auf dem Weg vom Parkplatz zum Lokal konnten wir einen Blick auf Weinheims "schwebende Burgen" werfen. Die stehen nicht in der Luft, sondern am Hang eines Berges- aber in der Dunkelheit angeleuchtet sehen sie wirklich aus, als wĂŒrden sie schweben. 
Mit einer Kleinigkeit zu futtern, GetrĂ€nken und angeregten Gespröchen ging ein wundervoller Tag zuende - wie das mit so schönen Tagen immer ist fĂŒr meinen Geschmack viel zu schnell. Allerdings mit dem Plan, so etwas in der Art nochmal zu wiederholen, das tröstet dann doch. Ist noch lange bis nĂ€chstes Jahr??? 
:-D
Da uns ein Absacker im Hotel versagt blieb, die Bar war nicht besetzt, und auch die Tanke gegenĂŒber uns aufgrund unglĂŒcklicher Öffnungszeiten nicht aus der Patsche helfen konnte, beendeten wir den Tag mit Mineralwasser und einschlĂ€ferndem Fernsehprogramm.
Nach mĂ€ĂŸigem Schlaf- ein Hotelbett ist einfach nicht zuhause- und einem krĂ€ftigen FrĂŒhstĂŒck ging es dann auf den Heimweg. Auch dieser verlief angenehm und ohne ZwischenfĂ€lle. 
Ziemlich K.o. Bin ich trotzdem, die lange Fahrt war anstrengend. Nun hĂ€nge ich auf dem Sofa, schwelge glĂŒcklich in Erinnerungen, knabbere Schokolade aus meiner neuen Weihnachtstasse und freue mich, mal wieder so eine schöne Zeit gehabt zu haben und so tolle Menschen zu kennen. 
Ich bin wirklich eine GlĂŒckspilzin- und die BĂŒcher sind Schuld! <3 

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Kommentare: 2
  • #1

    Jacqueline (Sonntag, 20 November 2016 20:01)

    Wow das hast du wirklich Klasse geschrieben :) da kann man quasi alles selbst miterleben ;) ich fand es ĂŒbrigens auch seeeehr unterhaltsam...Nach dem Bericht hast du auch gleich einen neuen Fan deiner "inneren Göttin" ;))

  • #2

    Anja (Sonntag, 20 November 2016 20:26)

    Vielen Dank, liebe Jacqueline !
    *Die innere Göttin verneigt sich artig*
    :-D