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anonym - der neue Thriller von Ursula Poznanski und Arno Strobel

Anonym

Ursula Poznanski. Arno Strobel

Wunderlich Verlag

gebundene Ausgabe

384 Seiten

ISBN:  978-3-8052-5085-6

19.95

Klappentext:

 

Du verabscheust deinen Nachbarn? Du hast eine offene Rechnung mit deiner Ex-Frau? Du wünschst deinem Chef den Tod? Dann setze ihn auf unsere Liste und warte, ob die anderen User für ihn voten. Aber überlege es dir gut, denn manchmal werden Wünsche wahr...
Es ist der erste gemeinsame Fall von Kommissar Daniel Buchholz und seiner Kollegin Nina Salomon, und er führt sie auf die Spur des geheimnisvollen Internetforums "Morituri". Dort können die Mitglieder Kandidaten aufstellen und dann für sie abstimmen. Dem Gewinner winkt der Tod. Aber das Internet ist unendlich, die Nutzer schwer zu fassen. Nur der Tod ist ausgesprochen real, und er ist näher, als Buchholz und Salomon glauben...

Meine Meinung:

 

Als ich zur Arbeit fuhr, nachdem ich die letzten Seiten von "anonym" zum Morgenkaffee gelesen hatte, habe ich überlegt, wie ich meinen Gemütszustand einem Nichtleser beschreiben könnte.

Dieses Gefühl, nachdem man ein Buch gelesen hat, das einen so mitreisst, das zu lesen solchen Spaß gemacht hat, daß man ganz seelig ist.

Und dann kam ich darauf. Nachdem man ein solches Buch beendet hat- das ist wie nach einem leckeren "all you can eat" Buffet. Gesättigt, beseelt vom Genuß und rundrum glücklich.

Aber fangen wir vorne an.

"Anonym" gefiel mir schon beim Auspacken sehr gut. Geschmackvolles Cover aus Papier in Leinenstruktur. Echt edel. Dann gleich der zweite Pluspunkt: Es hat ein Lesebändchen. Ich liebe Bücher mit Lesebändchen, da brauche ich kein Lesezeichen. Somit hatte ich dieses Buch schon lieb, da hatte ich noch keine Seite gelesen. ;-)

Nach einem fulminanten Prolog, der ahnen ließ, daß ich es mit einem Mörder ohne Mitgefühl zu tun bekommen würde, ging es dann los mit den eigentlichen Roman.

Wie bei "fremd" wurden die Kapitel abwechselnd von den Autoren geschrieben. Und wie bei "fremd" war ich vom Stil beider und der Story sofort gefesselt.

Wieder hatte ich auch den Effekt, das ich anfangs Ursula Poznanski und Arno Strobel in den Rollen von Nina Salomon und Daniel Buchholz sah. Das verlor sich aber im Laufe der Zeit. :-)

Die Protagonisten haben mir von Anfang an riesigen Spass bereitet.

 Daniel Buchholz, ein pingeliger "Mr. Perfect" in edlem Zwirn. Nina Salomon taucht am ersten Tatort durchgeschwitzt in Sportklamotten auf, da ihre Chefin sie auf ihrer Joggingrunde eingesammelt und direkt zum Ort des Geschehens gebracht hat. Für Buchholz mehr als befremdlich. Insgesamt ist Nina ziemlich unkonventionell, der lockere, etwas chaotische Typ, aber mit einer Menge Köpfchen und einer scharfen Zunge.

Göttlich, wie die frisch gebackenen Kollegen sich immer wieder in die Quere kommen!

Dazu dann der spannende Fall. Ein Forum im Darknet, in dem User Menschen, die sie tot sehen möchten, auf eine Liste setzen lassen können. dann wird abgestimmt, wer getötet werden soll.

Was wie ein schlechter Scherz klingt, wird real, als das erste Video eines Mordes eingestellt wird.

Die Jagd beginnt, und das gleich in zwei Richtungen. Es gilt, den Mörder zu finden und gleichzeitig, weitere Morde zu verhindern. Die potentiellen Opfer werden Mittels einer Umschreibung vorgestellt, Nur, wenn die Ermittler diese entschlüsseln können und das geplante Opfer vor dem Täter erreichen, können sie es retten. Aber für wen werden die Forumsmitglieder stimmen?

 

Das Buch ist ein absoluter Pageturner, ich konnte es kaum weglegen und habe zwei Nächte mit deutlich zu wenig Schlaf verbracht, um herauszufinden, wer hinter Morituri und den Morden steckt.

Und ich schwöre, ich hatte bis zuletzt absolut keine Ahnung!

Also klare Leseempfehlung von mir. Dieses Autorenduo ist einfach ein Garant für spannende Unterhaltung .

Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall von Nina und Daniel!

Und was mir nicht mehr aus dem Kopf geht: Ein Forum wie Morituri könnte es tatsächlich geben. Es ist eine fiktive Geschichte. Aber nicht völlig unwahrscheinlich. Und die Menschen, die jemanden auf die Liste setzen lassen, die Menschen, die dort abstimmen, wer leben und wer sterben soll... wie fiktiv ist das? Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber die Antwort, die ich mir selbst auf diese Frage gebe, macht mir ein bisschen Angst...

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