Frankfurter Buchmesse 2016- 3 Tage im Paradies!

Ach, wir Büchermenschen...wir haben schon mächtig einen an der Klatsche, oder?! ;-D

 

Ich höre mich noch nach der Buchmesse zu meiner Freundin Marion (Bloggin' Hinkenpinken) sagen: "Das war es aber jetzt für dieses Jahr. Erstmal müssen meine Finanzen sich jetzt wieder sortieren. "

Tja, eben habe ich ein Hotel gebucht, um im November nach Hirschberg-Leutershausen zu fahren. Weil da ist eine Lesung von Jo Berger. An einem Samstag. Wochenende. Da kann man auch mal ein Stück fahren für eine Lesung.  Vor allem, wenn man die lesende Autorin sehr gerne mag .  Das ist zwar eine Fahrt zu einer Lesung- aber in dem Fall ist die lesende Autorin zu treffen deutlich wichtiger. ;-)

Damit haben wir dann auch die Überleitung zum Bericht über meine diesjährige Buchmesse.

Bisher waren es immer die Bücher, die die Messe ausmachten, und der ein oder andere Promi, auf den man einen Blick erheischen konnte.

Wobei, so ganz stimmt das nicht, in den letzten Jahren  begann sich das langsam zu wandeln...

Und dieses Jahr- das war definitiv die wunderbarste, ereignisreichste und überhaupt beste Buchmesse ever.

Ja, ich weiß, ganz schön viele Superlative...aber ich kann nichts dafür, ich sprudle immer noch über vor Glück, wenn ich an die drei wundervollen Tage in der "Büchermenschen-Blase" denke.


>>Kleiner Hinweis: Eine Liste mit Links zu den Blogs der im Text erwähnten Blogger findet ihr am Ende dieses Berichtes! Schaut mal vorbei, es lohnt sich!<<


In Frankfurt eingetroffen sind wir, auf Marions Vorschlag, schon einen Tag vor Messebeginn. Eine sehr gute Idee, denn nach der Anreise inklusive Schienenersatzverkehr, U-Bahn in die falsche Richtung und Suche nach dem Hotel waren wir ziemlich k.o. . So konnten wir im dem Hotel angeschlossenen Burger-Restaurant in Ruhe was essen, danach einen ausgedehnten Abendspaziergang machen und uns frühzeitig in die Betten begeben. Wobei Marion noch einige Zeit in der Zimmerecke verbrachte. Wieso? Tja, das könnt ihr hier nachlesen. ;-)


Nach dem recht entspannten Anreisetag klingelte am Mittwoch um 7 Uhr der Wecker... nein, halt, nicht wahr! Er klingelte nicht. Denn der Wecker war Marions Handy, und das weckte uns stilecht mit "Hells Bells". Wenn ein Tag mit AC/DC anfängt, kann er eigentlich nur klasse werden! Wir ollen Metal- Heads. Ob wir im Altersheim auch noch abrocken? :-D

Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Messegelände und hienein ins Vergnügen. Weit kamen wir erstmal nicht. denn im "Cafe Lemon" saß Alex (Thrillertantes Bücherblog) mit ihrem Sohn. Quiiiiek! So lange nicht gesehen! Die Freude war riesig und wir schwatzten erstmal ausgiebig. Gehört so, wenn man sich so selten sieht. ;-)

Frisch mit Koffein versorgt ging es dann auf in Halle 3. Und da war es wieder, dieses überwältigende Gefühl. Bücher über Bücher. Man weiß nicht, wohin man zuerst schauen soll. Einen Gang rauf, den anderen runter, schön systematisch. Immer mehr Eindrücke. Und eh man sich versieht, ist er da. Der Tunnelblick. Das Gehirn meldet: Syntax Error- Memory overflow! Egal, weiter, alles gucken.

Ich bekomme gar nicht mehr auf die Reihe, wen wir an dem Tag wann und wo getroffen haben.

So ziemlich als erstes haben wir Mark Benecke entdeckt, der am Bastei-Lübbe Stand eintraf.

Irgendwann, keinen Schimmer, wo genau das war, schaute ich mir gerade einen Krimi an, als eine Autorin, die zum Gespräch an dem Stand gewesen war und diesen in dem Moment verlies, an uns vorbei ging.

Freudige Begrüßung, wir freuten uns, uns zu treffen, kurzer Smalltalk, man sieht sicht. Total schön, wenn man liebe Menschen trifft. Wobei Marion und ich uns zwei Schritte weiter angrinsten und beide die Köpfe schüttelten. War das wirklich gerade Ursula Poznanski gewesen, mit der wir da so zwanglos geschwatzt hatten? Hammer, ich werde mich nie so ganz daran gewöhnen. Ich habe immer noch im Kopf, wie unnahbar meine "Idole" früher waren. :-)

Irgendwann waren wir mit Halle 3 durch, also auf in Richtung 3.1. Auf der Rolltreppe dämmerte es mir dann: Wo war eigentlich das "Autorensofa"? Hätte das nicht in 3.0 sein sollen?

Hätte es. War es auch. Wir waren schlicht und ergreifend daran vorbei gelaufen, hatten es übersehen. Ein großes, knallrotes Sofa. Übersehen. Autsch.

Das ist uns dann aber in den nächsten Tagen nicht mehr passiert. Denn dieser Stand wurde unsere Homebase. So viele liebe Leute auf einem Haufen, irgendjemand kam immer zum Schwatzen zu uns, es war so schön da! Ich liebe diese ganze Bande! Wenn man bedenkt, das ich bis letztes Jahr nur Jo Berger kannte...

Ganz ehrlich, wenn ich Euch erzähle, wie viele Romane ohne Leichen , stattdessen mit Liebe und so sich inzwischen auf meinem Reader tummeln...ich ruiniere mein Image!

Aber was soll ich denn machen? Wenn ich da jemand so nettes kennenlerne- da kann ich nicht immer sagen: Ja nee, Deine Bücher sind nix für mich, da stirbt ja keiner! Da will ich die Bücher gefälligst lesen und gut finden und drüber reden können. Hilft nix, da muss ich jetzt durch.

Nach einer Erholungspause am Stand- inklusive dickem Knuddler für Jo, die ich ein ganzes Jahr lang nicht mehr gesehen hatte- geht gar nicht!- machten Marion und ich uns nochmal auf den Weg durch die Hallen.

Wo wir waren, kann ich Euch nicht mehr sagen...ich weiß, das wir Martin und Katha getroffen haben, die wir von Ankas Sommerfest kannten, Später noch Uwe und Ally. Claudia Perc, die ich bis dato nur virtuell kannte, habe ich auch erstmals live getroffen.

Marion traf Sonja von " Kleeblatts Bücherblog", die ich dann nun auch kenne. ;-)

Diese ganzen Begegnungen machten solchen Spaß! Leute endlich mal vor sich haben, die man nur aus dem Netz kennt, Menschen wiedertreffen, die man extrem selten sieht- es war herrlich! Und diese ganzen Bücher überall!

Gegen 17:30 trafen wir ein letztes Mal an diesem Tag am Autorensofa ein- Besser gesagt, Marion traf ein, ich war so durch den Wind, das ich fast wieder vorbeigelaufen wäre. Müde, glücklich und völlig durch den Wind plumpste ich auf Jos Anweisung auf das rote Sitzmöbel und wurde fürsorglich mit Sekt versorgt, den ich mit Marion teilte. Hier warf schon der nächste Tag seine Schatten voraus, was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnten.


Der Donnerstag begann auch wieder mit nem Kaffee mit Alex. Mit am Tisch saß auch das Autorenpaar "Julia Drosten" vom Autorensofa, die sich nett mit einer Frau unterhielten. Der Name auf deren Namensschild kam mir vage bekannt vor, aber ich kam nicht drauf, woher.

Als Marion und Alex rauchen gingen, blieb ich alleine mit dem Trio am Tisch zurück. Ich vertiefte mich in mein Smartphone, während die drei sich angeregt unterhielten. Bis irgendwann das Wort "Fehmarn" fiel. Ich muss hochgeschossen sein, wie von der Tarantel gestochen. Sie hatte "Fehmarn" gesagt! Meine Lieblingsinsel, Zuhause 2.0! Normalreweise funke ich nicht einfach so in Gespräche rein, aber das war ein Reflex. Und ich fand eine begeisterte Gesprächspartnerin, denn Ulla Leuwer liebt die Insel so sehr wie ich und fährt schon viel länger hin. Cool! Die Frau war mir symphatisch! Gleich mal bei Facebook anklicken.

Der Pointe kam dann einige Zeit später am Autorensofa. Ulla war schon da, baute sich mit süffisantem Grinsen vor mir auf und sagte: " Sag mal- kann das sein, das wir uns verabredet hatten um uns hier zu treffen?!"

Ich guckte zuerst ziemlich belämmert...aber dann dämmerte es mir. Da war was. Ein Austausch bei Facebook, der recht angenehm verlief und dazu führte, das wir uns am Stand vom Autorensofa treffen wollten. Ja, äh, haben wir dann ja auch, Ulla! Und ich freu mich riesig darüber!

Ebenfalls hier kennengelernt haben wir Shelly Löwenherz. Das Netzwerk wuchs langsam, aber stetig. So viele nette Leute! <3

Witzig auch die Begegnung in der Agora. Wir standen mit Alex und Johanna zusammen, da ging ein Mann vorbei, der mir so verflixt bekannt vorkam... Aber wer war es? Kannte ich ihn wirklich? Ich kam nicht dahinter, er ging vorbei...hm, wohl doch nicht.

Einige Zeit später kam er dann mit seiner Begleiterin direkt auf mich zu. Elias Haller- na klar kannten wir uns, wenn auch bis dato nur virtuell! Und wieder hatte Anja aufgrund der feinen Begegnung ein breites Grinsen im Gesicht. Das wurde kurz danach noch erheblich breiter. Wir hatten nach der Verleihung des Storyteller Award noch der Ankündigung von Arno Strobel zu seinem neuen Projekt gelauscht, als es anfing zu regnen, aber ordentlich!

Also rückt man vor bis unter den Pavillon und wartet ab.

Kleiner Nebeneffekt: Kellner mit Tabletts voller Häppchen kamen vorbei. Lecker, danke. Dann kam der Sekt. Bis dato nix gegessen ausser nem Crepe. Und dann Sekt. Ich hätte nicht gedacht, das die Messe noch witziger werden könnte- aber sie wurde es. ;-)

Leicht beschwipst machten wir uns federnden Schrittes wieder auf den Weg in die Hallen. Ein bisschen hier gucken, ein bisschen da stöbern...herrlich, wenn man so viel Zeit hat!

Da bekam ich dann auch meine Chance auf ein Foto von Jussi Adler Olsen. Der war nicht mehr, wie früher am Tag, in ein Gespräch vertieft, sondern gab ein Interview- da fiel eine Kamera mehr oder weniger dann auch nicht mehr auf.

Etwas später, am Droemer Knaur Stand, sahen wir dann Daniel Holbe. Dem wollte ich wirklich gerne "Hallo" sagen. Auch so jemand, den ich bisher nur virtuell kannte. Allerdings waren er und seine Frau in ein Gespräch mit Günter Keil vertieft.

Das war jetzt doof. Normalerweise wäre ich, wohlerzogenes Dorfkind das ich bin, jetzt einfach weiter gegangen. Weil da stört man nicht. Andererseits, Günter Keil kenne ich aus Olpe von diversen Lesungen, mit Daniel wollte ich zu gerne ein paar Worte wechseln...verdammt! Unschlüssig blieben Marion und ich etwas abseits stehen und überlegten, was nun zu tun sei. Zum Glück kam dann die Erlösung von Daniel, der uns mit den Worten : " Na, jetzt kommt doch her!" zu der Runde rief.

Klar, er hatte recht, als er im folgenden  Gespräch sagte, die Autoren wären doch nunmal auf der Messe, um auch für die Leser ansprechbar zu sein. Aber ich kann das nicht. Nicht, wenn jemand im Gespräch ist, und schonmal gar nicht, wenn ich die Person noch nie vorher "live" getroffen habe.  Da bin ich einfach zu sehr Opfer meiner Erziehung. Was ich aber auch nicht weiter schlimm finde. Bin froh, das ich eine solche habe. ;-)

Auch wenn ich ihretwegen z. B. nur aus der Ferne winke und "Hallo" rufe, statt kurz zu Arno Strobel hin zu gehen. Wäre ich gerne. Aber er unterhielt sich. Egal, die nächste Lesung kommt bestimmt. ;-)

Nach dem Aufenthalt bei Droemer Knaur bummelten wir noch etwas weiter, dann wurde es Zeit zum Bloggertreffen beim Autorensofa zu gehen, zu dem Jo Berger Marion und mich eingeladen hatte. War eh ein prima Plan, die Wirkung des belebenden Sektes lies langsam nach und Müdigkeit machte sich breit.

Apropos breit...beim Bloggertreffen gab es wieder Sekt! :-D

Und ganz viele, schöne Gespräche mit Shelly, Ulla, Mia Leonie, Emma Wagner, Ella Green, Greta Schneider...es war wunderbar! Wir hatten riesigen Spaß!

Ich hielt allerdings immer so ein bisschen die Uhr im Blick, denn ich war noch mit Claudia Toman verabredet.

Noch so ein Herzensmensch, ich sehe sie meist wirklich nur einmal im Jahr, und die Chance wollte ich auch dieses Mal auf keinen Fall verpassen. Sie ist eine ganz liebe, herzliche Frau- und übrigens auch eine tolle Autorin! Ihre Bücher "Naschmarkt" und "Mohnschnecke" habe ich schon heimlich gelesen, da habe ich Chick Lit noch offiziell verleugnet, Aber sie hat diesen herrlichen Humor und die gleichen Geek Interessen wie ich, die auch in ihren Texten rüberkommen. Herrlich! Für die richtigen Nerds und Geeks unter Euch möchte ich dann noch eine Empfehlung aussprechen: Guckt mal nach der Ebook- Reihe "Naschmarkt 99" ! Nur klasse!!!

Und es war toll, Claudia mal wieder zu sehen, diesmal zusammen sogar in Begleitung ihres Freundes Philipp. Wir haben es uns am Knaur Stand gemütlich gemacht, geschwatzt und den bereitgestellten Knabberkram erstmal gründlich dezimiert. Wenn es schonmal da steht... ;-)

Leider flog die Zeit , Claudia hatte noch einen Termin und für uns wurde es höchste Zeit, langsam Richtung Heimat zu düsen. Also noch kurz "winke winke" beim Autorensofa und ab dafür.

Hotel, Burger, Cocktail, Heiabett.


Und eh wir uns versahen, war auch schon der dritte und letzte Messetag angebrochen.

Vom ursprünglichen Plan, Samstag nochmal kurz hin zu gehen, hatten wir Abstand genommen. Die Tage waren so wunderbar- das wollten wir uns nicht durch einen überfüllten, stressigen Samstag zunichte machen.

Absolut richtig so, denn der freitag war so wunderbar- das hätte ich mir um nichts in der Welt nehmen lassen wollen!

Begonnen hat er diesmal vor dem Cafe Lemon, Alex hatte nicht wirklich Zeit für nen Kaffee und ich nicht die Ruhe. Ich war aufgedreht und nervös. Denn es gab Gerüchte. Man flüsterte. und es wäre so schön, würde es stimmen...ich wollte nicht sitzen, ich musste mich bewegen. Meine Nerven!

Ausserdem war Sina Beerwald schon am Stand. Und eine Buchmese ist keine Buchmesse, ohne Sina zu treffen und ein Foto mit ihr zu machen!

Das gehört einfach dazu. Und dieses Jahr bekamen wir sogar ihren neuen Roman "Kräherwald" von ihr. Geschenkt! Ich war total baff und habe mich riesig gefreut. Danke nochmal, Sina!

Nach diesem sehr schönen Treffen und einem ausgiebeigen Schwätzchen mit Sina und Verena Scheider, die noch dazu kam, liessen wir uns weiter durch die Hallen treiben, ohne festes Ziel. Klar, zwischendurch kurz nachhau...äh, zum Autorensofa, Jo und Co. sehen- ansonsten dümpelten wir vor uns hin und genossen den Tag. Halt nein, nicht ganz! Anka war da, und wir trafen uns auf dem Weg zum Autorensofa kurz am Random House Stand. Wurde auch mal wieder Zeit, wir sehen uns viel zu selten! <3

Vor Halle 3 trafen wir noch auf Martin, Katha und Johanna, inzwischen durch Michelle verstärkt, über die ich mich auch riesig gefreut habe. Wer sie kennt, weiß warum. ;-)

Auch hier drehte sich dann, bestärkt durch Kathas Interviewfragen, das Gespräch unter anderem um das mysteriöse Messehighlight. Keiner wusste was, alle flüsterten drüber...zu witzig. Und ich war immer noch aufgeregt, Noch aufgeregter. :-)

Erstmal wurde es jetzt aber Zeit für mein nächstes "Date". Ich hatte mich für 13 Uhr mit Faye Hell verabredet.

Eine Autorin, die ich auch bisher nur von Facebook kannte, wo wir aber schon den ein oder anderen netten Austausch hatten. Noch dazu schreibt sie in einem Genre, das mein Steckenpferd ist, solange ich denken kann: Horror!  So kommt man halt ins Gespräch und ich freute mich drauf, sie persönlich zu treffen.

Verdammt gute Entscheidung! Denn nach einer unglaublich herzlichen Begrüssung haben wir uns über Gott und die Welt (und den Teufel ;-) ) unterhalten und so gut verstanden, das war echt genial! Und definitiv nicht unser letztes Treffen! Da waren wir uns alle einig. Bin heilfroh, das wir uns getroffen haben Faye! <3

Eine Stunde verging wie im Flug, dann verabschiedeten wir uns, weil inzwischen Eva von " Astis Hexenwerk"  zu ihrem verabredeten Interview mit Faye eingetroffen war und wir nicht stören wollten. Wurde eh Zeit, noch ein bisschen durch die Hallen zu dümpeln. Und essen. Essen wäre auch gut!

Auf dem Weg durch Halle 3 Richtung draussen blieben wir noch bei G+U hängen. Die verkauften Wolle, um ein Projekt von Magdalena Neuner zu unterstützen. Bücher und Wolle- ich war definitiv im Paradies und nahm gleich zwei der unschlagbar günstigen Wollpakete mit.

Weiter ging es nach draussen, wo glücklicherweise am Currywurststand diesmal eine recht überschaubare Schlange war. Wir hatten riesigen Hunger und schon seit Mittwoch Lust auf Currywurst, einzig die ewig langen Schlangen hatten uns immer davon abgehalten. Jetzt konnten wir uns endlich mit der ersehnten "Mantaplatte" auf einer Bank niederlassen. Yummy!

Während ich die letzten Pommes aß, ging mir das Gespräch mit Michelle über "Supernatural" durch den Kopf und mir fiel die Szene wieder ein, in der Jenssen Ackles "Eye of the tiger" singt. Köstlich! Ich wollte Marion gerne das Video zeigen und griff nach meinem Handy. Tastatursperre raus, Facebook war noch auf...

Fast hätte ich mich an meiner Pommes verschluckt. Eine weitere fand ihren Weg in meinen Mund gar nicht, weil meine Hände schlagartig so zitterten, das sie mir von der Gabel fiel.

In meiner Timeline prangte ein Bild mit dem Text "Gnihihi" über einem Foto meiner lieben Alex- mit IHM!

Aaaaaaaaaaaah! Riesenfreude gemischt mit zitternden Händen, Herzklopfen und dem Stoßgebet: Bitte, bitte, laß ihn noch da sein!!!

Jertzt bin ich eigentlich nicht so extrem der "Fangirl" Typ, gerade nicht, was Autorinnen und Autoren angeht. Überhaupt mag ich da keine Rangliste anlegen. Es gibt viele Autorinnen und Autoren, die ich sehr mag und deren Bücher ich gerne lese. Wie soll man da sagen, wen man lieber mag und wen weniger? Kann ich nicht, will ich nicht. Allerdings gibt es exakt zwei Ausnahmen.

Meine unumstößliche Nummer 1: Stephen King. Der King des Horror. Keiner macht mir solche Angst (außer vielleicht seinem Sohn, Joe Hill, der hat es auch echt drauf, ganz der Papa), keinen verehre ich so sehr. Als er in Hamburg war zu einer seiner zwei Lesungen in Deutschland, und die Bühne betrat, bin ich in Reihe 10 in Tränen ausgebrochen, weil ich nie gedacht hätte, ihn überhaupt jemals live zu sehen. Da bin ich Fangirl pur und glühende Verehrerin. Unsd damit bin ich wohl auch nicht alleine. ;-)

Und dann gibt es noch jemanden, der für mich einen ganz besonderen Stellenwert hat. Insofern finde ich es auch komplett passend, das der Heyne Verlag seine Bücher am Stand direkt neben denen von Stephen King platziert hat. Genau da gehören sie hin!

Alles begann mit der Benefiz Lesung in Olpe, bei der ich anschliesend mit Anka, Alex, Cindy und Claudia im Buchladen übernachtete.

Vorher kannte ich Wulf Dorn überhaupt nicht. Dann kam die Lesung...und er hatte mich. Das Buch, aus dem er las, klang fantastisch ("Dunkler Wahn"- das mit dem Rotkehlchen...), er selbst war so ein cooler, sympathischer Typ- ich war echt begeistert.

 

Dann kam die Lesung im Rahmen von "Mord am Hellweg" in der Rohrmeisterei in Schwerte. Dabei waren Peter James, Hjorth/Rosenfeld- und Wulf Dorn. Na, da fahren wir doch mal hin, dachten Marion und ich uns.

So standen wir in der Eingangshalle an einem Stehtisch, warteten auf den Einlass, sahen Wulf reinkommen und die Treppe neben uns hoch gehen. So weit, so gut.

Mit der herzlichen Begrüssung von der Treppe aus, nachdem er uns entdeckt hatte, hatten wir allerdings nicht gerechnet! Er kannte uns noch! Wahnsinn! Im Laufe des Abends hatten wir dann auch noch Gelegenheit, uns etwas länger zu unterhalten. Über die Lesung in Olpe, die entstandene Freundschaft zwischen uns fünf Mädels aus ganz Deutschland, darüber, wie toll es ist, das Bücher sowas "verursachen" können...

Und ich war fasziniert von diesem herzlichen, feinfühligen, humorvollen Menschen. Herz auf, Wulf rein, Herz zu.

Inzwischen habe ich all seine Bücher verschlungen, auch die sind absolut genial und haben für mich einen besonderen Stellenwert. Weil ich darin mehr lese als den reinen Psychothriller. Da ist vieles zwischen den Zeilen, da sind Textstellen, die mich nicht mehr loslassen, nachdem ich die Bücher gelesen habe und die mir immer wieder in den Sinn kommen. Und weil er es bis jetzt mit jedem Buch geschafft hat, mich bis zum Schluss an der Nase herumzuführen. Immer wenn ich denke, das ich weiß, was gespielt wird, kommt eine Wendung und der Autor zeigt mir eine lange Nase. Und ganz am Ende kommt dann meist der Eimer eiskaltes Wasser, der mich völligst überraschend trifft und geschockt zurücklässt. Und ich liebe es!!!

Genauso wie ich seine Art liebe. Immer ein nettes Wort, eine freundschaftliche Umarmung...und er merkt sich Details aus Unterhaltungen, das ist wirklich beeindruckend. Es gibt einem das Gefühl, eben nicht irgendwer zu sein, auch wenn man sich nur alle paar Jahre mal trifft. Er ist halt ein besonderer Mensch für mich. Punkt aus. 

Und jetzt hatte Alex ein Foto mit ihm. Und ich war plötzlich zwei Menschen. Die vernünftige 46jährige, die erstmal in aller Ruhe ihre Pommes zuende essen wollte. Auch wenn das aufgrund der zitternde Hände schwierig war. In mir drin tickte das Fangirl im Teeniemodus derweil aus und wollte auf der Stelle losrennen. Aber ich nahm mich zusammen. Bis Marion entgeistert sagte: "Sag mal, willst Du jetzt echt hier in aller Ruhe Deine Pommes zuende essen?"

Nein, verdammt. wollte ich nicht. Ich wollte die Dinger in den Müll feuern und losrennen. Ich hatte nur auf das Startsignal gewartet! :-D

Also ab duch die Halle, in Windeseile zu Random House, Blick über den Stand...da waren Leute, die ich kannte...und mittendrin - " Gottseidank, da ist er noch!"

Was folgte, war die festeste Umarmung der ganzen Buchmesse und riesige Freude. War das schön! Endlich mal wieder Wulf live. So lange nicht gesehen! Das letzte Mal, auf Ankas Sommerparty, war eine gefühlte Ewigkeit her. Und all die Leutchen, mit denen wir in den letzten Tagen getuschelt hatten, um ihn herum. Alex, Anka, Martin, Katha, Michelle, Johanna...wir alle und unser gemeinsames, geheimes Messehighlight!

Zu schön, so in trauter Runde zu quasseln und zu lachen. Und dann kam auch noch ein blauäugiges Sahnehäubchen aus Neuseeland vorbei. Wie fein, auch noch gesehen. ;-) Wobei ich Paul selbst gar nicht mal so interessant fand- aber die Art, wie er und Wulf sich begrüssten, war wirklich sehenswert. Jungs, also echt...! *amüsiertdenkopfschüttel*  ;-)

Aber im Ernst, ich fand es total schön, zu sehen, wie die zwei sich begrüßten. Denn das ist auch so eine dicke  Freundschaft über ganz viele Kilometer, über Kontinente hinweg, entstanden durch Bücher. Ich mag sowas! 

Solche Freundschaften können das Leben extrem bereichern, das weiß niemand besser als ich. :-)

Nach diesem launigen Treffen  und einer kurzen Begegnung mit Oliver Kern begann das große Bloggertreffen bei Random House. Da uns niemand wegschickte, sind Marion und ich noch am Rand sitzen geblieben, so lange Anka zum schwatzen in Reichweite war. Als auch sie sich ins Getümmel stürzte, haben wir uns heimlich, still und leise in Richtung Autorensofa verkrümelt.

Ich war sowohl körperlich wie auch emotional inzwischen ziemlich ausgepowert. Zudem wurde klar, das es nicht mehr allzu lange dauern würde, bis die Messe für uns zuende war- und der Messeblues streckte bereits seine kalten, knochigen Finger aus, um sie um unsere Herzen zu legen.

Ich wollte da nicht weg! Nicht weg von all den lieben Menschen, nicht weg von all den Büchern.  So heftig war es noch nie!

Aber es half ja nichts, Noch kurz den Sofa Autorinnen tschüss sagen - bei der Gelegenheit traf ich noch auf das Duo "Anna Pfeffer", deren Buch "Für Dich solls tausend Tode regnen" ich mir kürzlich zugelegt habe und das ich inzwischen auch meinem Patenkind geschenkt habe. Sie hat sich über das Buch und die für sie signierte Karte riesig gefreut!  Ausserdem galt es , sich von allen Bloggern zu verabschieden, die noch in Sichtweite kamen, dann begaben wir uns in Richtung Ausgang. Und das tat weh diesmal, richtig weh!

Noch schlimmer war es nur, am nächsten Morgen mit der Bahn zum Hauptbahnhof an der Haltestelle "Messe" zu halten und nicht auszusteigen. Ganz böse Falle.


Einzig ein Besuch in der Bahnhofsbuchhandlung konnte uns etwas trösten.

Und das Wissen, das wir nächstes Jahr wieder da sein würden. Denn das "Hotel Gute Nacht" hat unsere Reservierung schon am Donnerstag entgegennehmen dürfen. Wir haben uns da so gut aufgehoben gefühlt, in toller, familiärer Atmosphäre, dazu das Restaurant mit den genialen Burgern und die wunderbare Verkehrsanbindung- besser geht es nicht. Sehr schöner Service ist auch, das wir nächstes Jahr dasselbe Zimmer bekommen, weil wir uns da so wohlgefühlt haben.

Somit bleibt mir nur noch eins zu sagen: I"ll be back! :-D

 

Ach ja, für alle, die mal einen Blick auf all die Blogs werfen möchten, deren Schöpfer ich hier erwähnte, eine kleine Liste mit Links:

 

Alex : Thrillertantes Bücherblog

Anka : Ankas Geblubber

Katha : Welt in Buchstaben

Uwe : Uwes Leselounge

Ally : Magic Ally Princess Book Dreams

Claudia : Missis Leseecke

Sonja : Kleeblatts Bücherblog

Ulla : Ullas Leseecke

Shelly : Büchertänzerin

Eva : Astis Hexenwerk

Johanna : Dunkelbunt

Michelle : Licentia Poetica

Martin : Buchwellenreiter

Verena : Sheenas Creativeworld

 

Sollte ich im Gewimmel der Erinnerungen jemanden vergessen haben: Sorry, keine böse Absicht! Ich werde halt langsam älter. :-) Eine kurze Mail und ich bessere nach!

 

Und allen, die die Buchmese 2016 zu einem so unvergesslichen Erlebnis gemacht haben noch mal vielen Dank! Ihr seid die Besten!

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Kommentare: 4
  • #1

    Ulla (Sonntag, 30 Oktober 2016 17:51)

    Liebe Anja,
    ich fand unser Zusammentreffen auch ganz toll und Deinen Messebericht sehr interessant. Ich bin leider noch nicht soweit....
    Liebe Grüße
    Ulla

  • #2

    Uwes-Leselounge (Sonntag, 30 Oktober 2016 18:05)

    Hallo Anja,

    ein wirklich toller und schön zu lesender Messebericht. Da habt ihr ganz schön was erlebt. Es hat mich/uns (ich nehm Ally mal mit dazu ;) ) auch gefreut, dass wir uns zufällig getroffen hatten. Gerade so etwas macht für mich die Messe mit aus :)

    Daniel (Holbe) ist ein cooler und super sympathischer Typ und Hesse !!! Ich mag ihn einfach und mit ihm kann man stundenlang quatschen.

    Liebe Grüße und danke fürs Verlinken :*
    Uwe

  • #3

    Jo Berger (Sonntag, 30 Oktober 2016 20:10)

    Liebe Anja,

    dein Bericht liest sich so schön sprudelnd und herzlich, wie du auch in Wirklichkeit bist. Tausend Herzen für dich! Ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen.

    Deine Jo Berger

  • #4

    Karin Mayer (Donnerstag, 03 November 2016 11:50)

    Vielen Dank für das Lob, wir freuen uns schon auf nächstes Jahr, Zimmer ist für Euch reserviert.
    Gruß aus Frankfurt :)